Aktuelles von Tradition und Leben e.V. auch auf Twitter und Facebook: 

          

©TuL 2014

Impressum 

Kontakt 

Links

Wir über uns

Unsere Zeitschrift

Nachrichten

Was können Sie tun 

Aufsätze 

Dynastien 

Symbole 

Kalender 

Gästebuch 

   

Die Kaiserstandarte ist ihrer Konzeption nach der Standarte des Preußischen Königs angelehnt. Sie zeigt auf dem Eisernen Kreuz den Schild mit dem Reichsadler, der mit einem Schild mit dem Hohenzollern Adler belegt ist. Der Hauptschild ist mit der Reichskrone überhöht und mit der Kolane des Schwarzen Adlerordens umlegt. In den Eckfeldern wechseln sich Kaiserkrone und Adler auf gelbem Grund ab. Hier ein Detail der Krone:

Die Flagge des deutschen Kaiserreiches 1871 -1918

Flaggen wurden und werden von vielerlei Gruppierungen für ihre jeweiligen Zwecke ge- (miß) braucht. Dies gilt insbesondere für die Trikolore schwarz-weiß-rot wie auch für die ehemalige Reichskriegsflagge.

Das läßt sich nicht wirkungsvoll verhindern (vor allem nicht mit Gesetzen, die dann die jeweilige Flagge verbieten, so wie mit der kaiserlichen Reichskriegsflagge geschehen.) Insbesondere diese Flagge war während der Nazi-Zeit als reaktionär (kaisertreu) verboten, was einen Gebrauch durch rechte extremistische Gruppen eigentlich ausschließt!

Wir protestieren ausdrücklich gegen diesen Mißbrauch und distanzieren uns von dieser Form der Politik!

Schwarz Rot Gold als Kaiserfarben

von Prof. Dr. Wolfgang Stribrny

Die Fahne schwarzrotgold erscheint vielen von uns als ein republikanisches Symbol und es gibt manchen, der im Herzen schwarzweißrot den Vorzug gibt. Dabei handelt es sich um eine Nachwirkung unseligen Flaggenstreits zur Zeit der (gar nicht vorbildhaften)Weimarer Republik.

Die Farben des alten Reiches waren schwarz –gelb. Diese Farben kehren im Doppeladler des Kaisertums Österreich wieder. - Zum Schwarz und Gelb-Gold nahmen die Studenten beim Wartburgfest am 31.Oktober 1817 (300.Gedenktag von Luthers Thesenanschlag) die Farbe rot. Dreifarbige Fahnen (Trikoloren) waren modern und das Rot mag an die Rockaufschläge des preußischen Freikorps Lützow und die damit in Verbindung stehende Urburschenschaft von Jena gemahnt haben. Jedenfalls wollten die jugendlich bewegten Teilnehmer des Wartburgfestes an die mittelalterliche Kaiserherrlichkeit erinnern, wozu die Wartburg einlud. Schwarzrotgold sind also eigentlich Kaiserfarben.

Die Flagge schwarzrotgold taucht dann wieder im März 1848 auf den Barrikaden und im Mai 1848, bei der Eröffnung der Nationalversammlung in der Paulskirche auf. Bei seinem Umritt durch Berlin am 21.März 1848 trug König Friedrich Wilhelm IV. eine schwarzrotgoldene Schärpe. Die Paulskrichenverfassung sah für Deutschland ein konstitutionelles erbliches Kaisertum vor und die Mehrheit entschied sich (nach Verabschiedung der Verfassung) für den König von Preußen als erblichen Kaiser. Wie bekannt trat die Verfassung nie in Kraft.

Das Reich von 1871 übernahm zwar mit dem demokratischen Wahlrecht (als erstem großen Land der Welt; in den Vereinigten Staaten von Amerika war es für die Schwarzen nicht durchgesetzt) auch manche anderen Dinge der Reichsverfassung von 1849- aber (leider) nicht die Farben schwarzrotgold.

Für den nunmehrigen Kaiser Wilhelm I. und seine Umgebung waren sie allzu stark mit der Revolution verbunden. Auch die übrigen deutschen Fürsten hätten niemals diesem Symbol zugestimmt, war doch der Föderalismus der Paulskirchenverfassung viel weniger ausgeprägt als in der Reichsverfassung von 1871, die auf der Souveränität der Fürsten und Freien Städte beruhte.

Schwarzweißrot entstand 1867 als Flagge für den Norddeutschen Bund der Verbindung des preußischen schwarzweiß mit dem rotweiß der Freien- und Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg (oder auch dem rotweiß der Provinz Brandenburg). Im Artikel 55 der Reichsverfassung von 1871 heißt es: "Die Flagge der Kriegs- und Handelsmarine ist schwarz-weiß-rot."

Die Flagge schwarzweißrot ist heraldisch untadelig und für mein Empfinden ästhetisch überzeugend. Schwarzweißrot wirkt immer frisch, während das Gold von schwarzrotgold oft verblaßt, wodurch die Flagge müde wirkt. Schwarzweißrot kann man heute nur selten sehen (etwa bei der Wyker Dampfschiffrederei, mit der man auf die Nordfriesischen Inseln gelangt, oder der Binnenschiffrederei Büchting).

Respekt und hohes Ansehen hat sich diese Fahne zu allen Zeiten errungen, insbesondere im 1.Weltkrieg. Es war die deutsche Kaiserflagge. Es war töricht, daß sich die Minderheit, die die Republik ausrief und dann hinter der Weimarer Reichsverfassung stand, sich auf schwarzrotgold versteifte.

Der Jurist Hugo Preuß, der den Text der Reichsverfassung von 1919 entwarf, hoffte auf ein Großdeutschland mit Einschluß Österreichs. Österreich nannte sich nach dem Sturz des Hauses Habsburg zuerst "Deutschösterreich" und der Artikel 1 der Verfassung lautete: "Deutsch-Österreich ist ein Teil der deutschen Republik". Preuß glaubte, die Österreicher würden sich eher für schwarzrotgold als schwarzweißrot begeistern. Auf Einspruch der Hansestädte blieb die Handelsflagge schwarzweißrot mit einer kleinen schwarzrotgoldenen Ecke. Schwarzrotgold blieb bis 1933 immer umstritten. Als sich die demokratisch-republikanischen Parteien ab 1930 selbst aufgaben und an ihrer Zukunft verzweifelten, war es mit schwarzweißrot vorbei.

Hitler hat nie in freien Wahlen die Mehrheit gewonnen (Adenauer und Kohl erzielten besseren Wahlergebnisse). Er mußte auf die nationale Rechte, die schwarzweißrot flaggte, Rücksicht nehmen. So galt von 1933 bis zum Verbot 1935 neben der roten Fahne der Nationalsozialisten schwarzweißrot.

Wäre der 2o. Juli 1944 erfolgreich gewesen, hätte sich Deutschland vermutlich zu dieser Flagge bekannt. Die tapferen Hitlergegner hielten nichts von der an den Alliierten von Versailles, an den Totalitären und an sich selbst gescheiterten Weimarer Politikern.

Für mich entscheidend ist die Tatsache, daß sich die Menschen in Berlin und an 400 Orten Deutschlands, die sich am 17. Juni 1953 für Einigkeit und Recht und Freiheit erhoben, schwarzrotgoldene Flaggen hißten. Der erste Aufstand gegen den Kommunismus im Ostblock ist ein Ruhmesblatt deutscher Geschichte, leider ein tragisches Ereignis, das mit einem Blutbad endete (vergleichbar dem 20. Juli 1944). Auch am 9. November 1989 - sowie zuvor und nachher bekannte man sich zu schwarzrotgold. So sind die alten deutschen Kaiserfarben schwarz, rot und gold zu den Farben des heutigen Deutschland geworden und werden es wohl auch in einer deutschen Monarchie bleiben. Einen neuen Flaggenstreit sollten wir nicht provozieren.

 

       

 

 

Mehr dazu:      Krone           Wappen            Fahnen            Hymnen