Die Kaiserstandarte ist ihrer Konzeption nach der Standarte des
Preußischen Königs angelehnt. Sie zeigt auf dem Eisernen Kreuz den Schild
mit dem Reichsadler, der mit einem Schild mit dem Hohenzollern Adler
belegt ist. Der Hauptschild ist mit der Reichskrone überhöht und mit der
Kolane des Schwarzen Adlerordens umlegt. In den Eckfeldern wechseln sich
Kaiserkrone und Adler auf gelbem Grund ab. Hier ein Detail der Krone:
Die Flagge des deutschen
Kaiserreiches 1871 -1918
Flaggen wurden und werden von vielerlei
Gruppierungen für ihre jeweiligen Zwecke ge- (miß) braucht. Dies gilt
insbesondere für die Trikolore schwarz-weiß-rot wie auch für die ehemalige
Reichskriegsflagge.
Das läßt sich nicht wirkungsvoll verhindern (vor
allem nicht mit Gesetzen, die dann die jeweilige Flagge verbieten, so wie
mit der kaiserlichen Reichskriegsflagge geschehen.) Insbesondere diese
Flagge war während der Nazi-Zeit als reaktionär (kaisertreu) verboten, was
einen Gebrauch durch rechte extremistische Gruppen eigentlich ausschließt!
Wir protestieren ausdrücklich gegen diesen
Mißbrauch und distanzieren uns von dieser Form der Politik!
Schwarz Rot Gold als Kaiserfarben
von Prof. Dr. Wolfgang Stribrny
Die Fahne schwarzrotgold erscheint vielen von uns
als ein republikanisches Symbol und es gibt manchen, der im Herzen
schwarzweißrot den Vorzug gibt. Dabei handelt es sich um eine Nachwirkung
unseligen Flaggenstreits zur Zeit der (gar nicht vorbildhaften)Weimarer
Republik.
Die Farben des alten Reiches waren schwarz –gelb.
Diese Farben kehren im Doppeladler des Kaisertums Österreich wieder. - Zum
Schwarz und Gelb-Gold nahmen die Studenten beim Wartburgfest am 31.Oktober
1817 (300.Gedenktag von Luthers Thesenanschlag) die Farbe rot. Dreifarbige
Fahnen (Trikoloren) waren modern und das Rot mag an die Rockaufschläge des
preußischen Freikorps Lützow und die damit in Verbindung stehende
Urburschenschaft von Jena gemahnt haben. Jedenfalls wollten die jugendlich
bewegten Teilnehmer des Wartburgfestes an die mittelalterliche
Kaiserherrlichkeit erinnern, wozu die Wartburg einlud. Schwarzrotgold sind
also eigentlich Kaiserfarben.
Die Flagge schwarzrotgold taucht dann wieder im
März 1848 auf den Barrikaden und im Mai 1848, bei der Eröffnung der
Nationalversammlung in der Paulskirche auf. Bei seinem Umritt durch Berlin
am 21.März 1848 trug König Friedrich Wilhelm IV. eine schwarzrotgoldene
Schärpe. Die Paulskrichenverfassung sah für Deutschland ein
konstitutionelles erbliches Kaisertum vor und die Mehrheit entschied sich
(nach Verabschiedung der Verfassung) für den König von Preußen als
erblichen Kaiser. Wie bekannt trat die Verfassung nie in Kraft.
Das Reich von 1871 übernahm zwar mit dem
demokratischen Wahlrecht (als erstem großen Land der Welt; in den
Vereinigten Staaten von Amerika war es für die Schwarzen nicht
durchgesetzt) auch manche anderen Dinge der Reichsverfassung von 1849-
aber (leider) nicht die Farben schwarzrotgold.
Für den nunmehrigen Kaiser Wilhelm I. und seine
Umgebung waren sie allzu stark mit der Revolution verbunden. Auch die
übrigen deutschen Fürsten hätten niemals diesem Symbol zugestimmt, war
doch der Föderalismus der Paulskirchenverfassung viel weniger ausgeprägt
als in der Reichsverfassung von 1871, die auf der Souveränität der Fürsten
und Freien Städte beruhte.
Schwarzweißrot entstand 1867 als Flagge für den
Norddeutschen Bund der Verbindung des preußischen schwarzweiß mit dem
rotweiß der Freien- und Hansestädte Lübeck, Bremen und Hamburg (oder auch
dem rotweiß der Provinz Brandenburg). Im Artikel 55 der Reichsverfassung
von 1871 heißt es: "Die Flagge der Kriegs- und Handelsmarine ist
schwarz-weiß-rot."
Die Flagge schwarzweißrot ist heraldisch untadelig
und für mein Empfinden ästhetisch überzeugend. Schwarzweißrot wirkt immer
frisch, während das Gold von schwarzrotgold oft verblaßt, wodurch die
Flagge müde wirkt. Schwarzweißrot kann man heute nur selten sehen (etwa
bei der Wyker Dampfschiffrederei, mit der man auf die Nordfriesischen
Inseln gelangt, oder der Binnenschiffrederei Büchting).
Respekt und hohes Ansehen hat sich diese Fahne zu
allen Zeiten errungen, insbesondere im 1.Weltkrieg. Es war die deutsche
Kaiserflagge. Es war töricht, daß sich die Minderheit, die die Republik
ausrief und dann hinter der Weimarer Reichsverfassung stand, sich auf
schwarzrotgold versteifte.
Der Jurist Hugo Preuß, der den Text der
Reichsverfassung von 1919 entwarf, hoffte auf ein Großdeutschland mit
Einschluß Österreichs. Österreich nannte sich nach dem Sturz des Hauses
Habsburg zuerst "Deutschösterreich" und der Artikel 1 der Verfassung
lautete: "Deutsch-Österreich ist ein Teil der deutschen Republik". Preuß
glaubte, die Österreicher würden sich eher für schwarzrotgold als
schwarzweißrot begeistern. Auf Einspruch der Hansestädte blieb die
Handelsflagge schwarzweißrot mit einer kleinen schwarzrotgoldenen Ecke.
Schwarzrotgold blieb bis 1933 immer umstritten. Als sich die
demokratisch-republikanischen Parteien ab 1930 selbst aufgaben und an
ihrer Zukunft verzweifelten, war es mit schwarzweißrot vorbei.
Hitler hat nie in freien
Wahlen die Mehrheit gewonnen (Adenauer und Kohl erzielten besseren
Wahlergebnisse). Er mußte auf die nationale Rechte, die schwarzweißrot
flaggte, Rücksicht nehmen. So galt von 1933 bis zum Verbot 1935 neben der
roten Fahne der Nationalsozialisten schwarzweißrot.
Wäre der 2o. Juli 1944 erfolgreich gewesen, hätte
sich Deutschland vermutlich zu dieser Flagge bekannt. Die tapferen
Hitlergegner hielten nichts von der an den Alliierten von Versailles, an
den Totalitären und an sich selbst gescheiterten Weimarer Politikern.